Hallo jonathan,
vielen Dank!
Die Trägheit liegt leider am JavaScript und dem Browser. Dadurch, daß die Entwickler immer mehr Funktionen in das
API packen, wird die Bedienung immer zäher. Von Version 3.5 bis Version 3.8 ist das deutlich spürbar - vor allen Dingen bei der Verwendung langsamerer Computer, beispielsweise Netbooks.
Das JavaScript
API von Google Maps ist aber leider der einzige offizielle Weg, das Kartenmaterial entsprechend den Lizenzbedingungen von Google zu nutzen. Natürlich geht es auch wesentlich schneller. Das Flash
API wird aber leider nicht mehr gepflegt und ist als deprecated gekennzeichnet.
Google Earth basiert auf einem Plugin, das die Darstellung selbst übernimmt und damit um Längen schneller ist als die Kombination aus JavaScript und Browser. Selbst Google nutzt auf der eigenen Seite zur Darstellung der StreetView-Ansicht Flash, um die Bedienung flüssiger zu gestalten.
Ganz schnell geht es natürlich mit einem Viewer, der ausschließlich in Delphi geschrieben wurde. Dort kann man an allen Stellen optimieren, was die Geschwindigkeit ganz entscheidend beeinflußt. An diesem Viewer werde ich auch weiterarbeiten, nachdem ich mit der neuen Version des Frameworks fertig bin. Ein Problem ist momentan noch - wie schon anfangs erwähnt - die Verträglichkeit mit den Lizenzbestimmungen von Google & Co. Wie ich das im Endeffekt löse, werden die nächsten Monate zeigen. Momentan stehen Tests und die Veröffentlichung der dritten Version des Frameworks im Vordergrund. Daher auch die Antwort auf Deine Frage: Nein, das Earth-Plugin werde ich vorraussichtlich nicht unterstützen, ebensowenig OpenLayers, obwohl das technisch absolut machbar wäre. Mir fehlt aber schlicht und einfach die Zeit für eine Umsetzung. Das Kartenmaterial von OpenStreetMap wird aber definitiv vom erwähnten Delphi-Viewer ansprechbar sein.
Um die Kartendarstellung bei der Verwendung einer größeren Anzahl von Markern zu beschleunigen, bietet sich die Verwendung der
MarkerClustererPlus-Bibliothek an, für die ich auch eine Delphi-Anpassung geschrieben habe (siehe Abschnitt
Erweiterungen im ersten Beitrag). Damit können auch tausende Marker verwaltet und relativ flüssig angezeigt werden.
Soweit mir bekannt ist, verwenden die bekannten freien und kommerziellen Delphi-Komponenten für Google Maps zur Kommunikation mit der Karte eigene JavaScript-Bibliotheken und/oder den Befehl
ExecScript. Dazu habe ich einmal einen kleinen Geschwindigkeitstest vorbereitet, den jeder ohne großen Aufwand selbst durchführen kann. Dabei wird jeweils die selbe Anzahl von JavaScript-Objekten erzeugt:
Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
t: Cardinal;
begin
t:=GetTickCount;
(WebBrowser1.Document as IHTMLDocument2).ParentWindow.ExecScript('for (n=1;n<=100000;n=n+1) {new Object()}','JavaScript');
ShowMessage(IntToStr(GetTickCount-t));
end;
Die Erstellung der Objekte dauert dabei auf meinem Testrechner nur ca. 2 Sekunden.
Da aber bei der Ausführung von Befehlen der eigentliche Zugriff von Delphi auf die JavaScript-Engine die entscheidende Rolle spielt, ist der folgende Code wesentlich aussagekräftiger:
Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.Button2Click(Sender: TObject);
var
n: Integer;
t: Cardinal;
begin
t:=GetTickCount;
for n:=1 to 100000 do
(WebBrowser1.Document as IHTMLDocument2).ParentWindow.ExecScript('new Object()','JavaScript');
ShowMessage(IntToStr(GetTickCount-t));
end;
Dieser Vorgang dauert dann auch schon wesentlich länger - nämlich rund 100 Sekunden.
Beim Zugriff über reine
COM-Funktionen, wie sie das Framework verwendet, sieht der Test so aus:
Delphi-Quellcode:
uses
[...], JScriptObjects;
procedure TForm1.Button3Click(Sender: TObject);
var
n: Integer;
t: Cardinal;
begin
if Script=nil
then TCustomScript.Create(WebBrowser1);
t:=GetTickCount;
for n:=1 to 100000 do
with TJScriptObject.Create do Free;
ShowMessage(IntToStr(GetTickCount-t));
end;
Dabei wird neben dem Delphi-Wrapper-Objekt auch das zugehörige JavaScript-Objekt angelegt. Das dauert interessanterweise nur noch rund 8 Sekunden und ist damit wesentlich schneller, als bei den kommerziellen Komponenten, die ich bisher getestet habe. Leider bieten die Hersteller von
TGoMaps und
TGAgisGoogleMaps nur fertig compilierte Demos und keine Testkomponenten an (einmal abgesehen von
TGoMaps Lite). Nur für
TECMap gibt es eine Testversion auf Nachfrage und bei
TMS eine für
TWebGMaps.