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Delphi 2007 Enterprise
 
#25

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?

  Alt 10. Feb 2012, 20:12
Bevor es überhaupt um die Inhalte von Informatikunterricht konkret geht, wäre ja überhaupt erstmal zentral festzulegen, was da so vermittelt werden sollte! Ich kenne Schulen, die machen da User-Schulungen (Windows, Word, Excel, etc.), welche die Programmierkurse machen (Pascal, Delphi, BASIC, etc.), welche die Logik/E-Technik machen (and/or/not, Gatter, Register, etc.), und welche, die Ansätze von Informatik machen (Datenstrukturen, Problemanalyse, etc.).

Für den Durchschnittsschüler, dem man kaum unterstellen darf, dass er unbedingt Programmierer werden will, wäre wohl nur das erste - am besten gekoppelt mit Medienkompetenz! - relevant, da jeder Befruf und auch das Privatleben voll mit Computern und Medien sind. Meines Erachtens nach muss sowas heute Pflichfach sein wie Deutsch und Mathe. Klassen 7-9, ggf. sogar schon ab der 5, mit Vorbereitungskursen in der Grundschule. Himmel, die Kids haben so früh das Smartphone in der Hand, stellt ihnen besser gleich einen Tutor bei der Geburt bei - oder besser vernünftige Eltern... Ich schweife ab
Und für den, der da echt Interesse dran hat, der sollte ab der 10. Klasse "Info" wählen können, wobei in der 10 "Logik/E-Technik", in der 11 Informatik und der 12 Programmieren zu machen wären. Gerne auch von unterschiedlichen Lehrern. Dann ist wenigstens klar, WAS man da überhaupt machen wird!

Ab dann können wir uns über konkrete Inhalte und Praktiken unterhalten. Leider wird es bis da hin aber wohl einen Generationswechsel in der DP gegeben haben, vielleicht sogar zwei. Da sind wir dermaßen schmerzhaft weit von weg.

Kernproblem: Auch vielen vom Fach ist die Unterscheidung zwischen Informatik und Programmieren kaum bewusst. Käme dem Metallbauer kaum in den Sinn, sich mit einem Flugzeugskonstruktionsingeneur zu identifizieren . Wie soll man sowas dann an die Leher bringen, oder den Kindern? Oder gar der Politik!?

Zum Thema Englisch: Wer sich beruflich mit Informatik (bzw. noch eher bei Programmierung) auseinandersetzen will, hat mit Englischkenntnissen gleich mal das 100fache an Lektüre und Dokumentation an der Hand. Vieles gibt es nichtmals auf Deutsch, bzw. erst in 3-5 Jahren eventuell mal. Ohne Englisch ist man seiner besten und wichtigsten Quellen beraubt. Klar geht's auch so, aber vorne mitspielen und die interessanten Dinge lernen geht damit schon nicht mehr so von der Hand. In meinem Studium waren deutlich >50% der für mich interssanten weiterführenden Bücher nie auf Deutsch erschienen zum Beispiel.
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)

Geändert von Medium (10. Feb 2012 um 20:16 Uhr)
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