Nunja, wenn es eben noch keine echten, zertifizierten bzw. offiziellen Informatiklehrerer gibt, wird die Informatikbildung eben noch Kinderkrankheiten haben. Ist der jungen Entwicklung dieser Wissenschaft geschuldet.
Um Mathematiker zu werden muss ich nicht zwangsläufig Programmieren können.
Das ist die Frage. Je nachdem, womit sich der Mathematiker befaßt, gibt es natürlich bereits entsprechende Anwendungen. Aber auch die müssen mehr oder weniger programmiert werden. Der Begriff "programmieren" bezieht sich ja nicht nur auf irgendwelche Programmiersprachen, mit deren Hilfe man Computerprogramme schreiben kann, sondern auch auf Taschenrechner, Videorekorder, Menschen usw. Auch das Schreiben eines Textes in eine Textverarbeitung ist im Grunde eine Art Programmieren: Ich programmiere den Computer so, daß er mir meinen Text in der gewünschten Form anzeigt. Auch das will gelernt sein ...
Also, Mathematik hat mit Informatik ÜBERHAUPT NICHTS zu tun (umgekehrt sehr wohl). Also muß ein Mathematiker keine Ahnung von Informatik haben, geschweige denn, programmieren können. Allerdings gibt es Bereiche der Mathematik, wo es schon ein wenig merkwürdig ist, wenn man diese Zustzqualifikation nicht hat oder es zumindest vorteilhaft ist, wenn man diese vorweisen kann, so z.B. Algorithmentheorie und numerische Mathematik. Ich stand wegen meines Sortieranimationsprogrammes auch mit Informatikprofessoren in Kontakt. Wie ich erfuhr: Diese programmieren nur noch ausnahmsweise, haben i.d.R. seit Jahren nicht mehr programmiert. Ist eben zu praktisch und raubt nur die wertvolle Zeit, die man auch mit theoretischen Überlegungen zubringen kann.