@NamenLozer: Finde ich eigentlich völlig unproblematisch. Gerade im Geschäftlichen ist zunächst das Sie einfach Standard, und ich kannte bisher keinen, dem die direkte Klärung unangenehm gewesen wäre, selbst wenn sie auf Beibehaltung des Sies hinauslief - was dann aber in der Regel zur sprachlichen Wahrung hierarchischer Verhältnisse so ausgefallen ist. So ein Du kann das Verhältnis zwischen Weisungsberechtigtem und Empfänger ziemlich verwässern, kommt aber natürlich auch immer auf die konkreten Personen an.
Oftmals ergibt sich auch direkt bei der gegenseitigen Vorstellung was angesagt ist: "Ich bin der Mannfred", oder "Guten Tag, Schröder" - finde ich eindeutig genug
Ich mag diese Trennung im Allgemeinen, da sie einfach eine Höflichkeitsform ist. Und Höflichkeit ist vielen und in vielen Bereichen schon deutlich zurück gegangen, ich empfinde es aber als sehr angenehm. Viel angenehmer als eine (sprachliche) Nähe zu jemandem, bei dem ich das nicht will.
So unter Freunden, Bekannten, Gleichgesinnten und so ist das Du natürlich sehr willkommen. Es soll mich nur nicht Hinz und Kunz anduzeln, und schon gar nicht, wenn sie etwas von mir wollen. Mein Geld oder sowas. Das gilt dann denke ich aber durchaus auch in deinem Sinne als aufgesetzt
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)