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Delphi 2007 Enterprise
 
#2

AW: Wiedereinstieg in Delphi

  Alt 23. Okt 2011, 23:04
Vorab: Ich hatte unter C# (#Develop als IDE) eigentlich nicht das Gefühl weniger "RADig" unterwegs zu sein, und auch C# lässt public member zu, was einem hier und da Getter/Setter spart (auch wenn es strikt nach OOP unsauber wäre). Form-Designer, Auto-Code bei Events, Data-Aware Controls - ich vermiss echt nichts in .NET, ausser der etwas intuitiveren Verwendung von Query-Komponenten (insbesondere in Kombi mit Grids). Das geht aber auch klar, da das .NET Konzept mittel- bis langfristig irgendwie flexibler und wartbarer scheint - da bin ich noch in meiner Entscheidungsfindung

Delphi ist gewiss nicht tot, und gehört zudem zu den recht einfach lernbarer Sprachen (wenn man prinzipiell programmieren kann vor allem), es ist aber durchaus eher eine Randerscheinung - ausser im industriellen Umfeld, wo ziemlich viel Pascal-Likes zu finden sind (vergleichbar zu FORTRAN, was in Banken und Börse bestens weiter lebt). Streng genommen müsste es einem Kunden auch fast egal sein welches Werkzeug eingesetzt wird, so lange es das ist, mit dem du der billigste bist und dabei das beste Produkt lieferst. Dass Kunden spezifische Vorstellungen beim Toolset haben ist, gerade in deinem Sektor, denke ich eher selten - kommt aber sicherlich vor. Bei ERP/CRM finden sich meiner Erfahrung nach aber so ziemlich alle Sprachen vertreten, von Peal über Java zu C(++) bis zu Pascal, und ich fände es schwierig da einen "Main-Player" auszumachen. Gerade, wenn man die kleineren unbekannteren Spezial- und Insellösungen mit einbezieht.

Am Ende ist es sicherlich nie verkehrt "mehrsprachig" zu sein, und wenn du im Großen und Ganzen mit Delphi besser und produktiver bist, nutze es einfach! Wenn ein Kunde eine andere Sprache wünscht, nimmst du halt diese, wenn nicht (imho Normalfall) dann Delphi. Es ist nach wie vor ein modernes Tool, mit dem sich alles bauen lässt was mit anderen vollwertigen Sprachen auch geht. Und wenn es um Erweiterbarkeit geht, wie wäre es mit einem LUA-Binding für Custom Scripts? Die Sprachwahl ist heutzutage finde ich Geschmacksfrage wie selten zuvor, ausser man geht in Richtung Cross-Platform. Da hat Delphi zwar mit XE2 einen Schritt getan, aber da ist (auch wenn ich es noch so doof finde) Java noch immer das Maß der Dinge.

Fazit: Was immer dich produktiver und günstiger macht, ist zu deinem Vorteil. Man muss nur gewappnet sein, auch diesbezüglich auf Kundenvorgaben eingehen zu können, wobei diese "Gefahr" denke ich im Allgemeinen ehr gering ist. Zudem: So arg exotisch ist Pascal nun auch wieder nicht

PS: Herzlich wilkommen in diesem hübschen, netten, blauen Forum
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)
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