Wer hat denn keine Visionen? Meine Wenigkeit zum Beispiel hat (auch) die - wohl utopische - Vision, daß eine Gesellschaft mal erschaffen wird (womöglich daß ich sie selbst noch erlebe)..
usw. blabla. Verwechsle nicht Träume oder Wünsche mit Visionen. Du kannst ja ruhig vom 6er im Lotto träumen und der Traum wird wohl nie wahr. Aber das ist keine Vision mit einem gewissen Grad an Realität.
Dass hier einige eher negativ über Steve Jobs bzw. Apple schreiben, ist aber schon sehr bedauerlich am Todestag. Wundert mich mittlerweile in D allerdings nicht mehr.
Sieht so aus, dass sich zur "german Angst" immer mehr "the german Neid" gesellt. Wahrscheinlich hat sich Steve Jobs noch mehr Neider gemacht, sofern diejenigen vor ca 1 St. den Film im ZDF gesehen haben. Zitat Jobs : "mit 23 hatte ich die 1. Million $ verdient, mit 24: 10 Mill.$, mit 25 : 100 Millionen $". Und der soll mit seiner Erkrankung und in Monaten zu bemessender Lebenserwartung ein Interesse daran haben, irgendwelche Chinesen auszubeuten ? Oder hätte er in die Lohntüten seiner Zulieferer gucken müssen, ob die anständig bezahlen ? Gleichzeitig wird aber gemeckert, dass Apple zu teuer sei.
Die Doppelmoral wird ja sogar noch auf die Spitze getrieben. Da nehmen einige den Tod von Steve Jobs zum Anlass über den posthum zu meckern. Anderwo stellen sie aber Fragen zu Firemonkey oder haben Fragen zu einer eigenen visionären iPad-Application.
Denen sei gesagt : ohne Steve Jobs würde es keinen Anlass geben, solche Fragen zu stellen. Die von Zulieferern niedrig bezahlten Chinesen wären arbeitslos oder noch geringer bezahlt, aber die ideologische Welt wäre in Ordnung.
Was hat der Kerl aber nun verwirklicht oder grosses geleistet ? Es war wirklich einer, der Visionen gehabt hat. Er besass die aussergewöhnliche Fähigkeit diese auch irgendwie in ein marktfähiges und bezahlbares Produkt umzusetzen. Im TV hiess es vorhin, ein Apple I hätte 600 US-$ gekostet. Zu der Zeit war der also schon für Normaluser bezahlbar. Er hat nicht alles selber erfunden, aber er hatte die Fähigkeit neue Wege zu gehen und schnell den Nutzen, selbst von bisher Unbekanntem, für den Enduser zu erkennen und als Chef auch in die Realität umsetzte. Da gehören auch einfache Dinge dazu, wie der jetzt übliche Papierkorb. Nun könnte das übliche "hätte, wenn und aber" kommen. Da sage ich nur : wieso kam sonst keiner auf solch eine simple Idee ? Dann die Maus. Macht eigentlich nur Sinn mit grafischen Benutzeroberflächen. Und wer hatte die erste ? Sogar Microsoft hat bis in die 1990er Jahre gebraucht, da ernsthaft nachzuziehen (vor Win 95 zähle ich jetzt nur als halbgar).
Und dann die letzten 5 Jahre. Die Krankheit hinderte Steve Jobs nicht daran, die bereits vorhandene Technik für was ganz anderes weiterzuentwickeln. Also warum nicht das iPod für den Massenmarkt Handys irgendwie aufmotzen ? Machen wir also ein iPhone draus. Auch das blieb kein Traum. Es war eine Vision, die er umgesetzt hat. Der Schritt zum iPad war da nur konsequent. Aber wieso kam keiner vorher drauf ? Das ist sein mehrfacher Verdienst. Er hat nicht rumlamentiert, sondern gemacht.
P.S.: einen Massenmörder im Zusammenhang mit Steve Jobs zu nennen, das ist schon dreist, um nicht zu sagen beleidigend für den Toten und noch am Todestag. Um einem Internet - "Gesetz" gerecht zu werden : wie wärs, endlich Hitler ins Spiel zu bringen ?