Ich frage mich auch wirklich, wo genau der Nutzen jetzt liegt. Okay, man kann dann evtl. ein
OS für alle Devices nutzen, aber das doofe ist doch, dass sich sehr wahrscheinlich viel zu viele Hersteller dazu genötigt fühlen auch für schnöde, produktive Office- bzw. Desktopanwendungen eine Touch-Like-
GUI machen zu wollen nur um shiny und hip zu sein. Eben grad das vorhin angesprochene Habenwollen ist
imho das Problem: Es schaut total schmuck aus, alle sind entzückt, aber arbeiten kann man damit wohl kaum besser als vorher. Ausser man nutzt nur ->den<- Usecase für verspielte Multitouch Hip-GUIs: Das virtuelle Fotoalbum auf dem Bildschirmwohnzimmertisch. Ich habe noch nicht einen einzigen anderen Praxistauglichen sinnvollen Anwendungsfall dafür gesehen, und ich muss auch gestehen, dass ich auf die lahmen Arme nach 10h Touch in Vollzeit echt keinen Bock habe.
Für so 2-3 sehr sehr spezielle Dinge in sehr speziellen Bereichen mag es da einen Bedarf für geben (also industriell gedacht), aber dafür gibt es eben auch die speziellen Lösungen schon seit ein paar Tagen. Im Büro sehe ich dafür keinen Markt, zu Hause auch nur sehr begrenzt. Somit bliebe für Metro echt nur noch das "Habenwill" als Daseinsberechtigung, womit es zur reinen Marketingsache wird, weniger zur echten Steigerung der Usability.
Für Tablets und Smartphones durch die zwangsweise Touchbedienung und geringe Displaygöße ist das sicher sinnig, so ist's ja nicht. Aber allein die Möglichkeit dies auch auf dem Desktop umsetzen zu können ist dank dem tollen aktuellen Hype etwas, dem ich mit Befürchtungen entgegen sehen würde. Ich vermute hier daher eher eine Schwemme an Metro-Like
GUI Programmversionen diversester Programme (ich weigere mich diese "Apps" zu nennen...), die in der Folgeversion schneller verschwunden oder "entschärft" ist als sie kam. Halt zumindest im Desktop-/Officebereich oder bei nicht konzeptionell Multitouch präferierenden, weniger speziellen Branchenlösungen. Aber sollnse alle mal machen, der bekloppte Kunde ist mit sowas ja offenbar rattig zu machen. Und heutzutage verkauft man ja eh kein Produkt mehr, sondern nur noch "experiences" und "feelings"...
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)