ABER:
Wir hatten Schulspeisung. Das heißt, jeden Tag ein warmes Mittagessen für 2 Mark die Woche und jeder Schüler bekam täglich eine Flasche Milch. Jeden Sommer gings ins Ferienlager...
Das hört sich sehr nach Vorteil aus (gegenüber dem Westen). Ich sehe das aber anders rum. Zuerst mal, wie der Schulalltag bei mir war : 6 Tage Schule maximal bis ca. 12:30-13:00. In der grossen Pause konnte man sich halben Liter Milch holen gehen. Ich nahm aber immer Kakao, den gabs auch. Es lebe die freie Marktwirtschaft !
Schulspeisung überflüssig, weil früh genug daheim. Essen stand schon auf Tisch. Nachmittags Hausaufgaben unter der Auficht meiner Mutter. In den Ferin gings dann meistens ans Mittelmerr.
Wo ist jetzt der Vorteil ? Gut, einmal im Monat musste ich zum Hausmeister und dem 2,50 DM Milchgeld geben. Deine Mutter musste das nicht und konnte ganztags arbeiten. Konnte sie sich dafür wenigstens was schönes kaufen ? Der Nutzniesser war überwiegend der diktatorische Staat. Schliesslich wurden die Kinder ja den ganzen Tag der Obhut der Familie entzogen und unter staatliche Aufsicht gestellt. Also bitte auch mal hinterfragen,
wer der eigentliche Nutzniesser solcher vermeintlicher "Errungenschaften der DDR" war !! Stichwort DDR-Kita. Selbe Systematik des "fürsorgenden" DDR-Staates. Mütter aus der Ex-DDR, die schwärmen noch heute davon.
Und wie wars im Westen ? Bei mir so : morgens Kindergarten. Ich glaube es war ab dem 2. Kindergartenjahr möglich, seine Kinder in den sogenannten Kinderhort zu schicken. Mir war der damals sogar lieber, als der "richtige" Kindergarten und da unter Geschrei mit Platiktraktor im Kreis rumzufahren. Tja, heute Programme bauen. Das hat schon damals mit Holzklötzen und Filzstiften angefangen
Ach ja, wie war denn das mit dem Schulfach "Wehrerziehung" ? Ich finde heute noch, dass das eine Schweinerei war. Gut vielleicht kann man das verharmlosend in Richtung "Pfadfinder" abtun. Die gabs ja hier auch, aber es war kein Schul-
Pflichtfach !!
P.S.: Ferienlager vergessen. Selbe staatliche Logik. Weg von Familie und ab zur staatlichen Aufsicht. War es gang und gäbe, dass die Kinder dahin geschickt wurden oder nur gewisse ? Oder war es nicht ein Mittel dazu, die Kinder noch besser unter Kontrolle zu haben, bevor sie die Ferien bei dem aufmüpfigen Onkel verbringen, der schon mal Stasi-Besuch hatte ?