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AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
16. Aug 2011, 08:41
@FREDLFESL: Das zu einer Generationenfrage zu machen, kommt mir doch etwas wie eine Ausrede vor. Es sei denn, man dehnt den Begriff etwas und sagt, dass Generationen nicht nur auf der Zeitachse erwachsen, sondern auch auf der Raumachse (und was mit dieser zusammenhängt).
Und:
Ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit der Mauer. Ich kenne nur ein paar kleine Schicksale aus der Mauerzeit. Ein ehemaliger Kollege, der wegen seiner Ansichten Gleisbauer werden durfte, statt studieren zu dürfen und vlt. ein genialer Wissenschaftler zu werden (genial ist er jedenfalls). Eine Frau, die mit dem Mauerfall wegen der West-Berufsordnung Ihren medizinischen Ausbildungsrang verloren hat und nun relativ verbittert ist. Entfernte Verwandte, die im Rentenalter "endlich rüber " durften und sich durch Ihre fordernde Haltung in der Verwandtschaft unbeliebt gemacht haben.
Ein paar Geschichten eben, die nicht unbedingt für Allgemeinplätze taugen (Auch wenn es in der Richtung viel -mir fremdes- Material gibt). Allgemeinplätze jedenfalls, die häufig auch unzutreffend sind. Z.B. Aussagen ala "im Westen läuft ebensoviel Murks" sind da m.E. unzutreffend bzw. sogar verharmlosend. Das ist leider keine Frage von Quantität, sondern von Qualität. Sicher passiert(e) im Westen und nun im vereinigten Deutschland viel Murks, aber Geld- oder Wirtschaftsfragen und das Thema Freiheit bewerte ich deutlich anders. Oder das beliebte "Frauen"-Argument - es war ja nicht alles schlecht- woran erinnert mich das bloß?. Neben einem Funken Emanzipation, der vlt an dieser Stelle tatsächlich in die Gesellschaft eingeflossen ist, war doch die ganze Handhabung darauf ausgelegt, die Kinder von Anfang an zu kontrollieren und zu "lenken".
Wie gesagt, meine persönlichen Erfahrungen sind mäßig, daher finde ich es schade, wenn "Geschichten" wie von Haentschman in Beschimpfungen und Schuldzuweisungen unterzugehen drohen.
Gruß, Jo
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