März 1990 habe ich die Cebit besucht und die gelegenheit genutzt, mich in der DDR umzusehen. Es ging also auf Hotelsuche in Magdeburg. Nichts. Also rumfragen. Da war ein taxifahrer mit Wartburg. Die Antwort war: hier ist alles scheiße. Ich wiederhole die Frage, Antwort : hier ist nur Mist. Ich sage: ich hätte mir das alles schlimmer vorgestellt.
da wurde der dann auch wach: es ist alles belegt und es sei sowieso nichts zu kriegen. War klar, wird nicht einfach. Kurz hinter Grenze wollte einer uns schon "platzieren" im Restaurant vor der Tür konnte man sich hinsetzen,
bis endlich ein Platz frei wurde. In Magdeburg war dann nach langer nachfragerei folgender Tip zu bekommen: angebl. soll das SED parteihaus zum Hotel umgebaut werden, er wisse aber nicht wie weit die seien. Egal: hin. Man konnte tatsächlich da wohnen, aber alles belegt. Aber da war ein roter Punkt auf der reservierungsliste. Nach 30min warten kam einer und sagte, dass würde heissen: Anreise bis 22 Uhr. Es war 21:55 und ich sage: wenn die in 10 min. Immer noch nicht da wären dann sollen sie das Zimmer rausrücken, sonst würde es womöglich leer bleiben. Das hat sie anscheinend überzeugt. Na ja, als angehende Kapitalisten hat mich das beeindruckt, wie die das machten. In jedem früheren Büro, jetzt Hotelzimmer gab es seltsamerweise Dusche/wc. Mit wurde grinsend erklärt, das wäre früher nötig gewesen wegen der Nachtarbeit.