Aber guter Code ist minimalistisch.
Vor allem aber robust. Was nützt es mir, wenn ein Programmcode 10 Zeilen weniger hat, dafür aber beim kleinsten Problem nicht mehr macht was er soll?
Was bei Speicherlecks passiert, konnte man in einigen Versionen vom Firefox sehr gut sehen. Oder auch in Delphi 2005. Und auch wenn euch beiden das anscheinend anders geht (ich weiß ja nicht, ob ihr 32 GiB
RAM habt oder so...), aber 99% der Benutzer hat es
durchaus gestört, wenn diese Programme im Laufe der Zeit viele hundert MiB
RAM belegt haben. Bei ein paar Stunden Laufzeit waren es bei mir schonmal 2 GiB oder so, so dass wegen 32 Bit Schluss war und das Programm nicht mehr ging...
Ich möchte mit meinem PC produktiv arbeiten, dementsprechend kann ich mit Software, die Speicherlecks hat und meinen
RAM vollmüllt, nicht so viel anfangen.
Aus dem gleichen Grund verwende ich "FreeAndNil" nicht. Ich will in meinem Code nicht gefragt werden: "Wieso machst Du das denn hier? Das ist überflüssig"
Gerade FreeAndNil ist an vielen Stellen sehr wichtig. Nämlich immer dann, wenn man später wissen will, ob das Objekt schon erzeugt wurde. Auch ein zweiter Aufruf an Free knallt sonst.
Ein Beispiel ist hier das Singleton-Pattern. Wie willst du denn wissen, ob das Objekt existiert, wenn du es nicht auf nil prüfen kannst?
Anderes Beispiel: Grundsätzlich eine Variable initialisieren: Stört nicht, wird eh wegoptimiert und ist robust. Und überflüssig und blöd.
Wenn eine lokale Variable nicht initialisiert wird, ist es russisches Roulette was dabei herauskommt.
Felder eines Objektes und globale Variablen werden automatisch initialisiert, so dass hier eine Initialisierung nur notwendig ist, wenn ein anderer Wert als 0, False, ... als Startwert benötigt wird. Besser lesbar sind definierte Anfangswerte aber definitiv, da man sonst immer erst schauen muss, ob vielleicht irgendwo anders noch etwas initialisiert wird.