Thema: Prism Delphi Prism XE

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Phoenix
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#9

AW: Delphi Prism XE

  Alt 22. Jun 2011, 16:30
Welche Argumente (bitte kein Marketing Gefasel und das "Du kannst Delphi Syntax verwenden" Argument) gibt es eigentlich, mit Delphi Prism zu entwickeln?
Nun.. eigentlich war "Du kannst (für .NET) Delphi Syntax verwenden" einer der Hauptgründe Hauptgrund für die Entwicklung von Chrome, und ist damit eigentlich auch einer der Hauptgründe für Prism.

Wobei sich hier aufgrund der zugrunde liegenen Sprache Object Pascal natürlich ganz neue Dimensionen für Plattformunabhängigkeit auftun. Der wichtigste Punkt ist, dass man Business-Logik wiederverwenden und zwischen Delphi und Prism (und zukünftig auch Cooper für Java)sharen kann. Das erlaubt es einem Delphianer, die Logik-Teile seiner Anwendungen ungeheuer effizient nach .NET und damit auf alle anderen Plattformen wie Linux, Mac OS X, andere Unixoide, ins Web, in die Cloud und auf alle relevanten mobilen Geräte zu bringen. Die Alternative wäre, entweder seine Delphianer teuer auf C# zu schulen oder sich neue C#-Entwickler zu suchen und diese dann die ganzen Sachen nochmal neu schreiben zu lassen. Das ist in aller Regel nicht wirtschaftlich.

Mal davon abgesehen dass man massiv weniger Code zu schreiben braucht als mit C# (z.B. durch so nette Sprachfeatures wie den : -Operator oder einen besseren Support von Nullables). Daneben werden einem dann noch einige Sachen vom Compiler abgenommen, wie z.b. die vollständige Implementierung von INotifyPropertyChanged. In C# schreibt man sich hier einen Wolf mit Events, in Prism ist das ein einziges Keyword nach dem Property. Auch inline properties sparen ungeheuer viel Code. Ich habe letztes ein DB-Update-Framework von C# nach Prism portiert und habe ca. 1/3 Code gespart. Ein Drittel weniger schreiben zu müssen heisst in aller Regel schneller fertig zu sein und vor allem auch ein Drittel weniger potentielle Fehlerquellen zu haben.

Dann kann man mit Prism viele Sachen von Haus aus machen, für die man mit C# nochmal externe Frameworks und aufwändige Infrastrukturen braucht, wie z.B. Aspektorientierte Programmierung oder Class Contracts.

Class Contracts sind z.B. eine Sache, die ungeheuer gerne von Prism Usern verwendet werden, und die schon seit 'Chrome'-Zeiten in der Sprache verfügbar waren. C# kam erst Jahre später (also seit 4.0) mit einem änlichen, aber nicht so flexiblen Feature um die Ecke.

Alles in allem ist es für ein Unternehmen letzlich eine Frage, wo man sparen will. Am Schulungsaufwand der Delphianer auf C# oder an neuen Entwicklern und am Portierungsaufwand von Delphi nach C#, oder an Lizenzen. Prism ist für Delphianer einfach die effizienteste Möglichkeit, in der .NET Welt Fuss zu fassen.

Das Netz quillt über von C# Code für fast jedes Problem
Den kannst Du einfach kopieren und als Oxygene-Code in Dein Prism-Projekt pasten.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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