Zitat von
hanspeter:
Wozu braucht man eigentlich das Radstudio? Nachdem Codegear Winforms gestrichen hat ist Delphi nur noch für
Win32 zu gebrauchen und hier dank
VCL und
BPL auf dem Weg
in eine Sackgasse.
Man sollte offen für alles bleiben. Ich finde den Schritt von Codegear, sich von Winforms zu verabschieden, völlig nachvollziehbar und keineswegs als Nachteil. Zum einen ändert Microsoft ständig ihre Technologien (WPF, WCF, immer wieder neue Versionen vom .NET Framework), dass ein anderer
IDE Hersteller überhaupt keine Zeit hat, dort hinterherzukommen (man merke auch das Urteil gegen Microsoft, zu wenig Infos für zu teures Geld an andere Softwarehersteller zu verlangen). Deshalb finde ich den Schritt von Codegear ok, sich von Winforms zu verabscheiden. Dazu kommt, dass Delphi (und früher Turbo Pascal) dafür bekannt ist, dass uralte Quellcodeschnipsel von 1995 noch heute ohne grossen Aufwand im neusten Delphi kompilierbar sind. Das halte ich für einen sehr wichtigen Punkt. Denn Microsoft hat das bis heute noch nicht fertiggebracht. Man blicke mal nur bischen in die Geschichte von MS zurück: Es probiere mal einer ein Programm in Visual Basic 4.0 heute im .NET Framework zu kompilieren... Da tut man besser, es gleich neu zu entwickeln. Und sowas schreckt gewissermassen ab. Denn wenn meine Programme, die ich heute in Visual Studio 2005 unter .NET 2.0 entwickle, in 5 Jahren nicht mehr laufen oder neu kompilierbar sind, dann hab ich ein Problem. (zugegeben, ich werde eins bekommen, weil ich gerade massiv unter VS 2005 in C# entwickle, berufsbedingt).
ABER: VS mit .NET ist schon ungemein performant, und das Framework bietet Sachen, davon kann die
Win32 Welt nur träumen. Ich bin, und das ist rein meine persönliche Meinung, der Ansicht: wer unter .NET entwickeln will, der soll das mit VS tun. Und wer das nicht will (und Gründe dazu könnt ich ne Handvoll nennen), der kann bei
Win32 bleiben, und da ist und bleibt für mich die erste Wahl das gute Delphi, das wir alle so lieben.
Ich denke man sollte nicht immer alles vergleichen und über "besser" reden. Es haben alle IDEs ihre Daseinsberechtigung. Das Umfeld ist halt für jeden unterschiedlich. Und wir als Entwickler können uns doch endlich glücklich schätzen, dass wir endlich wählen können, je nach Anwendungsbereich, welche
IDE für uns besser geeignet ist.
Zitat von
hanspeter:
Ich habe gerade einige Tage VS2008 Schulung hinter mir und bin recht begeistert. Die Sprache und das Framwork sind um ein Vielfaches mächtiger.
Ja, vielleicht mächtiger, zweifellos. Aber ungemein resourcefressend. Und das führt bei uns teilweise zu massiven Problemen, wenn auf simplen Client Rechner plötzlich 6 .NET Programme, teils unter unterschiedlichen .NET Versionen, gleichzeitig laufen... Dann schnellt nicht nur der Hauptspeicher plötzlich hoch an seine Grenzen. Dennoch haben wir uns dafür entschieden, in .NET unter VS zu entwicklen, weil wir einfach auch der Meinung sind, das das Framework mächtiger ist, und auch einfach zukunftssicherer. Aber das ist ja wieder eine reine politische Frage.