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AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
5. Apr 2011, 14:33
Was ich bei der öffentlichen Diskussion so irrsinnig finde ist, dass sie sich - befeuert durch Japan - fast ausschließlich um die Gefahr aus Störfällen dreht. Ja, so ein GAU wäre ganz sicher die größte unmittelbare Gefahr, aber selbst wenn die AKWs bis zur planmäßigen kontrollierten Stillegung vor sich hin schnurren, also im Optimalfall(!), erzeugen sie prinzipbedingt das ünlösbare Müllproblem. Dieser Aspekt hat mindestens genau so viel, wenn nicht deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient, als die bloße Störungsanalyse. Mit dieser lässt sich aber gerade prima Politik machen, da sie deutlich mehr Raum für Aktionismus lässt, und wenn dann irgendwann mal fertig geschmiedete Studien der (regierungsfinanzierten) "Experten" da sind, besteht berechtigte Hoffnung darauf, das Volk damit bezüglich Atom ruhig gestellt zu haben, während man das eigentliche Problem schön elegant raus gehalten hat, und keiner zu laut danach fragte. Und dann gibts prima Klima für alle, und in 5000 Jahren blicken die dreiarmigen Historiker mit ihren fünf Augen zurück, und erklären unsere Epoche offiziell zum neuen von energiewirtschaftlicher Ignoranz geprägen Mittelalter, da die armen Jungs ohne Öl, aber massig strahlendem Elementemix doof ausser Wäsche gucken. Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich kurzfristige Ansichten missachte?
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)
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