Zitat:
Weist du, wo dein Strom herkommt? Musste vielleicht Strom aus Frankreich, der Schweiz oder Tschechien importiert werden? Bevor der Strom ausfällt wird nämlich genau das gemacht.
Natürlich. Und wenn die AKWs Überschüsse produzieren, dann werden die natürlich exportiert. Die Begründung für die Laufzeitverlängerung der AKWs war aber nie, dass dann in Spitzenzeiten vielleicht mal Strom importiert werden muss (z.B. auch aus Österreichischer Pumpspeicherkraftwerken), sondern dass dann die Lichter ausgehen. Schlimmstenfalls muss eben eine Zeitlang zu Spitzenverbrauchszeiten Strom importiert werden. Das ist dem weiteren Betrieb von uralten Schrottreaktoren zweifellos vorzuziehen. Jeder zusätzlich produzierte Brennstab kostet, wenn er abgebrannt ist, Steuergeld und scheint in der Atomstromkostenrechnung nicht oder nur mit einem Bruchteil der tatsächlichen Kosten auf.
Solange kein Druck zu einer Änderung da ist, wird keine Änderung kommen. Es ist eben viel profitabler für die Energiekonzerne, ein abgeschriebenes AKW weiterlaufen zu lassen - für das keine angemessenen Versicherungsprämien bezahlt werden müssen, bei dem für die Entsorgung der abgebrannten Brennstäbe der Steuerzahler aufkommt etc. etc., bei dem also eine Menge Kosten extern gehalten werden - als ERNSTHAFT in erneuerbare Energie und die dafür erforderliche Infrastruktur zu investieren.
AKWs sind nicht wirklich regelbar und vertragen sich deshalb überhaupt nicht mit Energie aus Sonne und Wind. Nötig ist nämlich eine Infrastruktur, die dann einspringt, wenn gerade zu wenig Sonne und Wind da ist, also rasch einsatzbereite Gaskraftwerke, Pump- und Speicherkraftwerke und dergleichen. AKW sind dafür ebenso wie Kohlekraftwerke nicht geeignet. Smart Grids mit Einbindung von Elektroautobatterien zum Strom speichern sind heute noch Zukunftsmusik, aber in der Richtung wird sich nichts bewegen, solange AKWs "billigen" Strom im Überfluss produzieren (der aber nebenbei den Steuerzahler gar nicht so billig kommt).