Das Abschalten von Verbrauchern die Netzte belastet, scheint mir aber nun wirklich nicht in tiefgreifender Logik gebadet zu sein. Japan hat derartige Empfhelungen derzeit mehrfach, aus bekannten Gründen.
Die Gründe in Japan sind die, dass die nicht genug Strom herstellen können, um alles zu versorgen. Bei uns ist die Situation anders, und vor allem ist das ein physikalisches Problem.
Strom wird bei uns immer (einzige Ausnahme: Solarenergie) durch magnetische Induktion erzeugt. Irgendein Energieträger wird immer irgendeine Turbine antreiben, die einen Magneten in einer Spule dreht. Hier wird Strom induziert, der dann irgendwoanders zeitgleich 'verbraucht' wird. Hier spricht man von elektrischem Widerstand, und der ist an der Erzeugung spürbar.
Mach mal folgenden Test: dreh von Hand an einem Dynamo an dem eine Lampe hängt. Er ist schwer zu drehen. Drehe die Lampe aus der Fassung: Der Dynamo hat *viel* weniger Widerstand und lässt sich viel einfacher drehen.
Nun stell Dir vor, der Dynamo ist die Turbine in irgendeinem Kraftwerk, und urplötzlich gehen alle Lampen aus die da dran hängen - der Widerstand in der Turbine fällt mit einem Schlag massiv ab und die Drehgeschwindigkeit erhöht sich unmittelbar, weil auf einmal die 'Bremse' - nämlich der Verbraucher - fehlt. Das tut den Systemen nicht gerade gut. Hier muss dann irrsinnig schnell der Dampf-/Wasser-druck auf der Turbine weggenommen werden, um sie nicht zu Beschädigen.
Beim Hochfahren ist das dann ähnlich: Wenn mit einem Schlag der Widerstand massiv hochfährt ist das wie wenn man im Auto das im Leerlauf läuft auf einmal die Kupplung in einen Gang einspringen lässt: Massiver Widerstand ohne Vorwarnung. Auch das ist eine rein mechanische Beanspruchung auf die man fast nicht reagieren kann, weil Strom eben so sakrisch schnell ist.