Danke, dass du an meiner Stelle eine Antwort abgibst. Findest du es in Ordnung mit Spekulationen die Meinung von Anderen zu diskreditieren?
Nein, es ging mir nicht ums diskreditieren, sondern vielleicht zu erklären, warum Du absolut holzköpfig auf einem (teilweise schon verlorengegangenen) Standpunkt verharrst und Dich dort einigelst. Das hat einige Leute doch ganz schön aufgeregt.
Nun bin ich mit massig Leuten umgeben, die seit vielen Jahren ein Parteibuch haben und die seit vielen Jahren politisch aktiv sind. Da stellt sich mit den Jahren erstens eine gewisse Betriebsblindheit ein und zweitens genau dieses starrköpfig reflexartige Verhalten. Welches Parteibuch man dazu hat, ist wenn man die etablierten Parteien betrachtet, völlig egal.
Auch diese Sicht nutze ich zur Hinterfragung meiner Standpunkte.
Ja, aber während dieser Diskussion hast Du Dich statt auf's Hinterfragen eher auf die Reflexhandlungen verlegt.
Ich habe auch ein Parteibuch und bin nicht regelmäßig aktiv, schon weil ich diese eingefahrenen Strukturen erschreckend finde. Wenn ich mal was Aktives mache, dann meist kommunal und überparteilich (zuletzt im Bereich Kinder/Jugend), dann muss ich die anderen erstmal aus ihren Verhaltenstrukturen rausholen. Ganz rauszugehen und alles zu reflektieren schaffen die Wenigsten.
Ich war eine relativ lange Zeit Offizier in der deutschen Luftwaffe. Ich hatte mich damals für den Dienst verpflichtet, weil ich unsere Werte, unsere Freiheit und die Art und Weise wie wir leben verteidigen wollte und darin eine wichtige Aufgabe gesehen habe.
Dazu hättest Du im Fall einer Invasion des Warschauer Paktes u.U. da Bomben abgeworfen, wo ich lebe.
Einer meiner Gründe, warum ich verweigert habe war, dass die Nato uns im Angriffsfall nicht verteidigt, sondern als Puffer benutzt hätte. Eine bessere Idee hätte ich zwar auch nicht, aber die Einsatzpläne (ich kannte ja hier auch viele Offiziere) sahen vor, die Fluchtbewegung der Bevölkerung notfalls mit Waffengewalt zu verhindern, um das Anrücken der Verteidiger nicht zu behindern. Aber auf die eigene Familie und die Nachbarn wollte ich nicht schießen. Und für die ganzen Sprengschächte, die bei uns die Straßen zieren und die damals ständig bestückt waren, hatte ich auch wenig Verständnis.
Dann war da noch die Geschichte mit dem Atomsperrgürtel. Das war zwar längst Geschichte aber wir hatten hier in der Nähe auch noch eine Brücke mit Atomminenschächten. Fulda Gap ist ja nicht weit.
Bei solchen Aussichten war der Weg in die Friedensbewegung nicht weit und ist auch aus heutiger Sicht nicht unlogisch.
Übrigens gab es einen Notfallplan für das AKW Würgassen, in dem ähnliche Geschichten zur Verhinderung von Fluchtbewegungen notfalls mit Waffengewalt durchgesetzt werden sollten. Hat mir damals ein Polizist entrüstet erzählt. Ich fand das nicht verwunderlich, denn als der Plan entstand waren Katastrophenschutz und Verteidigungsfall ja noch eng verzahnt.
Im Moment gibt es zwei Parteien, die aus meiner Perspektive versuchen, diese Art wie wir leben, dramatisch ändern wollen. Das sind die Linken und die Grünen.
Vor den Grünen brauchst Du nun wirklich keine Angst zu haben. Die verkaufen zwar reines Gewissen, sind aber von den Karriereleuten längst eingenommen worden. Die Basis hat ja kein Interesse an einer Politkarriere. Also haben sich da die draufgesetzt, die auch in der CDU, SPD oder bei der FDP zwecks die Karriere eintreten.