Nun mal ehrlich: was ist denn eigentlich das wirklich Neue an den Veröffentlichungen?
Das Neue ist, dass die USA ähnlich der Stasi jegliche Informationen aufsaugen, um vielleicht irgendwann daraus einen Nutzen zu ziehen. Z.B. Dossiers über Alles und Jeden, um dessen Schwächen zu kennen. In der Diplomatie nennt man das Verhandlungsmasse, im deutschen Recht Erpressung.
Auch, dass sie jede militärische Aktion akribisch aufzeichnen, um sie später zu irgendwelchen Zwecken (z.B. Verteidigung gegen Vorwürfe oder um ihren besondern Nutzen darzustellen) zu "verwerten".
implementation hat vermutlich eine Affinität zum Militär (z.B. eine eigene Geschichte dort) und stört sich an der Veröffentlichung von diesbezüglichen Einzelheiten. Dass es bei militärischen Aktionen nicht immer ganz Geradeaus geht, sollte wohl Jedem klar sein. Aber: warum wird jeder Handgriff dokumentiert?
Ein interessantes Beispiel ist der "FDP-Maulwurf": wer bitte interessiert sich für die Koalitionsverhandlungen von FDP und CDU? Andere Staaten werden sich nur für etwaige Ausrichtung einer neuen Regierung interessieren, hier also völlig unwichtig, genauso wie Rot-Grün oder die große Koalition. Es ging hier nicht um eine Regierung aus der Linkspartei und den Grünen oder eine neue Nazi-Regierung. Andere Staaten fragen sich: haben wir Probleme mit den Deutschen oder nicht?
Der KGB hätte den Informanten ausgelacht. Der KGB ist effizienter, dessen Leaks wären wahrscheinlich auch viel spannender.
Die USA präsentieren sich derzeit dank Wikileaks ein wenig als
DDR 2.0 . Das müssen wir nicht gut finden. Ohne Wikileaks hätten wir das so nicht erfahren.
Grüße, Messie