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Delphi 10 Seattle Enterprise
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AW: Programmieren in der Freizeit - Verwertungsrecht durch Arbeitgeber?
4. Dez 2010, 11:34
Versuchen wir es mal zunächst mit einem rein theoretischen Gedankenansatz:
EinInteressenkonflikt kommt ja nur dann zustande, wenn die Software öffentlich präsentiert wird (z.B. Vorstellung in einem Forum etc.)
Variante A:
Du bist Programmierer in einem Unternehmen und benutzt die dort erworbenen Kenntnisse/erstellten Bibliotheken um in deiner Freizeit eine Software zu entwickeln.
Ein Interessenkonflikt ist durchaus vorhanden.
Variante B:
Du bist Kassierer in einer Tankstelle und erstellst in deiner Freizeit eine Software für die Wiedergabe von Musik.
Hier ist kein Interessenkonflikt zu erwarten.
Variante C:
Du bist Kassierer in einer Tankstelle und erstellst in deiner Freizeit eine Software für ein Tankstellen-Kassensystem.
Hier könnte es durchaus auch zu einem Interessenkonflikt kommen.
Wie das jetzt rechtlich genau geregelt ist, kann ich da nicht sagen.
Ich (Freelancer) habe gerade einen ähnlich gelagerten Fall, dass ich speziell für einen Kunden eine Software entwickelt habe, die als Schnittstelle an der WaWi hängt. Dabei hat der Kunde die gesamten Entwicklungskosten bezahlt.
(btw. es gibt keine entsprechende vertragliche Regelung hinsichtlich der Entwicklung von Software)
Nun ist ein anderer Anwender mit der gleichen WaWi an mich herangetreten um auch die Schnittstelle zu nutzen.
Für mich war es nur recht und billig, meinen Kunden (der die Entwicklung ja komplett bezahlt hat) darüber zu informieren und auch seine Zustimmung einzuholen. In meinem Fall hat der Kunde auf eine Beteiligung verzichtet - was ich als sehr großzügig ansehe.
Ich würde für so etwas kein Gesetz benötigen, da ich immer weiß, vom wem ich was bekommen habe und daher auch weiß, wen ich wie partizipieren lassen muss.
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's
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