∞ ist prinzipiell kein Element einer Zahlenmenge. Addition, Multiplikation, inverse und neutrale Elemente lassen sich auf ∞ nicht anwenden, da ∞ nunmal nicht Element einer entsprechenden Menge ist. Genau deshalb wurde auch das Konzept der Kardinalzahlen eingeführt. Diese erlauben - mit signifikanten Unterschieden zu den uns üblichen Zahlen - ein Rechnen mit "Unendlichkeiten".
Das Problem jetzt hier bei der Dokumentation und dem eingeführten Beispiel liegt IMO dabei, dass etwas mathematisches zu sehr vereinfacht wird:
Code:
Man nehme ein Kreis, fülle es mit unendlich vielen, unendlich dünnen Linien startend beim Zentrum mit der Länge vom Radius. Folglich kann man sehen, dass es keine Lücke zwischen zwei beliebigen aufeinanderfolgenden Linien gibt.
Wenn die Linien am Radius r dicht aneinanderliegen - wie siehts dann bei r/2 aus? Liegen die Linien dann dort aufeinander?
Betrachten wir 2 Linien. Es lässt sich leicht zeigen: Wenn die 2 Linien nicht gleich sind, so gibt es unendlich viele Linien dazwischen. Folglich: 2 Linien sind entweder gleich, oder nicht benachbart (d.h. es gibt noch min. 1 Linie dazwischen). Wenn man nun die Linien verlängert, zwischen welchen Linien will man einen Abstand bemerken? Wenn die Linien gleich sind, gibt es keinen Abstand. Vergleicht man 2 unterschiedliche Linien, so sind sie nicht benachbart, d.h. man kann auch nicht sagen dass die Linien nicht dicht aneinanderliegen - denn dafür müsste eine Lücke zwischen zwei
benachbarten Linien existieren.
Btw: Die Doku ist zwar sehr interessant gemacht, aber ich würde mich auf die Korrektheit des wissenschaftlichen Inhalts nicht verlassen. (Auch nicht in den späteren Teilen
)
greetz
Mike