Ich komme jetzt nicht aus dem professionellen Bereich, aber wäre es nicht vorteilhaft, wenn eine "Technologie" die früher oder später Standard sein wird frühzeitig zur Verfügung steht und nicht erst, wenn kein Weg mehr daran vorbei führt? Wenn man sich auf dem freien Markt eine bessere Position erarbeiten will, dann reicht es doch nicht wenn man Funktionalitäten so spät wie möglich einführt?!
Klar – Aus ökonomischer Sicht wird man sich immer die Frage stellen: Wie viele wollen 64-Bit und wie viele davon brauchen es auch wirklich? Aber ist diese Fragestellung nicht auch riskant? Immerhin werden diejenigen, die heute schon 64-Bit brauchen würden dazu verleitet die Programmiersprache zu wechseln. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass viele 64-Bit nicht brauchen, es aber dennoch nutzen würden.
Wenn die 64-Bit-Unterstützung kommen wird, dann werden die Anwendungen entweder mit viel oder mit wenig Aufwand umgestellt werden können. Ist es viel Aufwand, so sollte man den Programmierern auch eine Vorlaufzeit geben, damit sie dem Kunden gegenüber nicht im Verzug sind – Ist es wenig Aufwand so stellt sich mir die Frage, was einen Entwickler davon abhalten sollte zusätzlich zur 32-Bit-Version auch eine 64-Bit-Version anzubieten. Oder hat 64-Bit irgendwelche Nachteile?
Dass eine Umstellung von Delphi auf 64-Bit-Support nicht trivial ist und daher viel Zeit in Anspruch nimmt steht bei mir außer Frage. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass man nicht anfangen sollte 64-Bit so unbedeutend wie möglich zu reden. Daher vertrete ich die Ansicht, dass man Embarcadero Zeit zugestehen muss (immerhin sind sie noch keine 2,5 Jahre am Ruder, oder?), aber sie müssen auch Bemühungen zeigen. Und wenn die Roadmap eingehalten werden kann und die 64 Bit-Unterstützung nächstes Jahr kommt, dann hat Delphi 64-Bit zwar später bekommen, als so manch andere Programmiersprache, aber Delphi hat es dann wenigstens. Aber falls auch unter Embarcadero die Punkte auf der Roadmap wieder und wieder verschoben werden, dann hält sich meine Begeisterung in Grenzen.
Obenstehenden Text könnte man auch sinngemäß für Crosscompiling umstricken.
Ich persönlich komme aus dem CAD-Bereich und nutze deshalb ein 64-Bit-Betriebssytem mit 64-Bit-CAD-Software – Mich kann man zwar durchaus als „Geek“ oder „Nerd“ bezeichnen, dennoch sind im CAD-Bereich 64-Bit-Systeme mit z.T. deutlich mehr als 4GB
RAM nicht unüblich.