So kann es nicht weitergehen

[FLINKER_FINGER]

Hallo an alle Delphianer =)

Ich habe ein Grundsätzliches Problem und stelle mir die Frage wie ich dieses lösen kann.
Mein Problem ist, dass meine sich Delphienntnisse nicht wirklich weiterentwickeln. Sprich, ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht wirklich ohne fremde Hilfe meine Vorstellungen von einem Programm umsetzten kann.
Mir ist klar, dass eine Programmiersprache sehr schwer zu erlernen ist und man wahrscheinlich nie alles können und wissen kann, aber es sollte doch möglich sein auf eine Problemstellung eine eigene Lösung zu finden.
Ich habe nen Haufen guter ideen für Programme, scheitere dann aber leider an der Umsetzung. Dann Google ich nach einer Lösung und Kopiere ggf. wenn ich was brauchbares finde den Code in mein Programm. Meist wird der Code noch überflogen und versucht zu verstehen was diese Zeilen bewirken, was nicht immer hinhaut.

Doch so soll und kann es nicht weitergehen! Meine Frage daher: Wie kann ich mir Sachen ohne vorgegebenen Code aneignen.

Wäre echt nett wenn mir vielleicht jmd. anworten könnte der eventuell ähnliche Erfahrungen schon durchgemacht hat und mir sagen könnte wie er/sie das Problem gelöst hat.
Bin für jeden Vorschlag offen und bedanke mich im Voraus.

LG Flinker_Finger

[mkinzler]

Geh mehr problem- und weniger lösungsorientiert vor.

[Daniel]

Bin für jeden Vorschlag offen

Du solltest den Titel Deines Beitrages ändern.

und bedanke mich im Voraus.

Gern.

[DeddyH]

In Ergänzung zu mkinzler: zerlege große Probleme immer erst in kleine Teilprobleme. Wenn Du diese lösen kannst, löst sich das große Problem von selbst.

[MrSpock]

Hallo Flinker_Finger,

eigentlich ist es nicht wirklich schwer eine Programmiersprache zu lernen. Es gibt je nicht sehr viele Elemente in einer Sprache. Bei objektorientierten Sprachen kommen dann aber Konzepte wie Vererbung und Polymorphismus dazu, die man verstehen muss.

Die Umsetzung einer Problemstellung in ein Programm ist tatsächlich das Schwierige. Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Du könntest das Programm als etwas ansehen, dass Funktionen implementiert. Dabei konzentrierst du dich auf die Funktionen und versuchst diese immer weiter zu vereinfachen. Dieser funktionale Systemaufbruch ermöglicht dir dann die gewünschte Funktion letztendlich umzusetzen.

Moderner ist der objektorientierte Ansatz, bei dem du in Objekten denkst. Du versuchst dabei deine Problemwelt in verschiedene Objekte zu zerlegen, die Eigenschaften und Fähigkeiten haben. Diese Objekte arbeiten zusammen, in dem sie sich Nachrichten zuschicken, die in der Regel zu Zustandsübergängen in dem Objekt führen, das die Nachricht empfangen hat. Als Reaktion darauf werden dann neue Nachrichten versendet.

Zu beiden Ansätzen gibt es umfangreiche Bücher. Ich denke, dass du nicht umhin kommst, ein solches zu kaufen und einmal detailliert zu lesen.

[Phoenix]

Wie Albert schon sagt ist eine Programmiersprache nicht sehr schwer zu erlernen. Das ist sozusagen Dein Werkzeug. Nur weil man aber nun ein Messer benutzen kann weiss man noch lange nicht, wie man damit auch schnitzt.

Und genau dort hilft der Ansatz, das große ganze in viele kleine Teile zu zerlegen. Ein Tip an der Stelle: Der kleine Teil den man gerade vor sich hat kann man in 99,9% aller Fälle nochmal zerlegen.

Irgendwann ist man dann aber tatsächlich am Elementaren Kern einer Funktion angelagt. Und dann bist Du an einem Punkt, an dem Dir die Entwicklungsumgebung und die Sprache eine natürliche Barriere baut. So kann man mit Delphi unmittelbar z.B. keinen Windows-User anlegen. Dazu braucht man API-Aufrufe in Windows. Sich dort einzuarbeiten braucht einige Zeit. Aber auch elementare Punkte, die sich möglicherweise sehr einfach mithilfe der VCL lösen lassen, kann man erst dann lösen, wenn man die entsprechenden Teile der VCL kennt.

Um seine 'Umgebung', also die VCL, die WinAPI, ggf. andere Frameworks oder Komponentensammlungen wie z.B. die Jedis kennenzulernen brauchht seine Zeit. An der Stelle kann Dir die DP sicher auch sehr gut weiterhelfen.

Wenn Du an einem solchen Punkt bist, wo Du nicht mehr weiter weisst, dann stelle hier einfach Deine Frage. Dann kann man Dir hier den richtigen Weg, sei es die Win API, sei es eine bestimmte Komponente, aufzeigen. Diese dann kennenzulernen, nachzulesen wie sie funktioniert etc. ist dann wieder Dein Ding, aber ohne manche Hinweise die ich mir hier hole sitze auch ich manchmal auf dem Trockenen und habe keinen Plan, wie man richtig an eine Problemstellung herangeht.

Ein gewisser Spieltrieb, der einen dazu bringt sich mit einer speziellen Thematik intensiv auseinanderzusetzen hilft da im übrigen ungemein. Man lernt so ungeheuer viel.

Du hast jetzt nicht geschrieben, wie lange Du schon so arbeitest, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass mich damals die Einarbeitung in die VCL und ein anderes Delphi-Basiertes Framework gut und gerne zweieinhalb Jahre gekostet hat. Den Code den ich am Anfang produziert habe würde ich heute nur noch mit einem Schaudern lesen können. Aber daran sieht man auch, das man sich selber als Entwickler weiterentwickelt. Also lass Dir Zeit, frage ab und zu nach Lösungansätzen und Wegweisern in die richtige Richtung, und das wird schon.

[FLINKER_FINGER]

Hui so schnell so viele Anworten =)
Habt Dank dafür !

Der Beitrag von Phoenix scheint mir am am hilfreichsten zu sein.
Gibt es so eine Art Tutorial für VCL und oder WinAPI für Anfänger in diesem Bereich.
Was genau ist denn die Visual Component Libary ( hoffe die Frage ist nicht zu doof)?

[Apollonius]

Die VCL ist die graphische Oberfläche, die du als Delphi-Programmierer normalerweise nutzt. Wann immer du einen TButton auf dein TForm ziehst, benutzt du die VCL.

[DeddyH]

Zitat von FLINKER_FINGER:

Was genau ist denn die Visual Component Libary ( hoffe die Frage ist nicht zu doof)?

Fragen sind niemals doof . Die VCL ist vereinfacht gesagt die Kapselung/Vereinfachung der API in (Delphi-)Komponenten.

[Nils_13]

Ein Programm hat viele Problemstellen. Wenn du bei einer Sache nicht weiterkommst, kannst du einfach bei einer anderen weiter machen. Wenn du nirgends weiterkommst, bleibt dir nicht die Wahl, also beschäftige dich richtig damit. Falls du es dann immer noch nicht schaffst, kannst du wohl wirklich guten Gewissens nachfragen. Manchmal ist es auch gut, obwohl es vergleichsweise wenig (Er)arbeitungsaufwand wäre nachzufragen. Das musst du selbst entscheiden.